
Transformation des ehemaligen APA-Turms durch Kunst: Ein Zukunftsprojekt für Wien-Döbling
Die folgende Dokumentation stellt eine umfassende Vision zur künstlerischen Umgestaltung des leerstehenden APA-Turms in Wien-Döbling vor. Das Projekt der Social Art Plattform Hotel Kunst in Zusammenarbeit mit dem Street-Art-Künstler TABBY zielt darauf ab, ein ehemaliges Mediensymbol aus seinem Status als „Schandfleck“ zu befreien und durch eine aussagekräftige Fassadengestaltung in ein temporäres Mahnmal für Meinungsfreiheit zu verwandeln. Die Dokumentation erläutert Hintergrund, künstlerisches Konzept, praktische Umsetzung sowie den kulturellen und gesellschaftlichen Mehrwert des Projekts für den Bezirk Döbling und die Stadt Wien..

Ausgangssituation:
Der vergessene Presseturm an der Gunoldstrasse
Der an der Gunoldstraße stehende Hochbau, einst unter dem Namen APA-Turm oder „Presseturm“ bekannt, präsentiert sich heute in einem Zustand fortschreitenden Verfalls. Was einmal als architektonisches Symbol für die österreichische Medienlandschaft konzipiert wurde, ist mittlerweile zu einem problematischen Leerstand geworden, der das Stadtbild an der Einfahrt nach Döbling erheblich beeinträchtigt.

Besonders problematisch ist die Situation durch die Asbestkontaminierung des Gebäudes, die einen konventionellen Abriss extrem kostspielig macht. Diese toxische Belastung hat dazu geführt, dass das Bauwerk in einer Art Schwebezustand verharrt – zu teuer für einen Abriss, zu aufwändig für eine konventionelle Sanierung. Eigentümer und Stadt stehen vor einem städtebaulichen Dilemma, das kreative Lösungsansätze erfordert.
In seiner heutigen Form steht der Turm nicht mehr für die einstige Strahlkraft der Presse, sondern symbolisiert eher Stillstand und Verfall. Die graue, monotone Fassade wirkt abweisend auf Passanten und Anwohner. Was einst ein Ort lebendiger Kommunikation und Information war, ist zu einem stummen Zeugnis vergangener Zeiten geworden. Die negative Wahrnehmung des Gebäudes wirkt sich unmittelbar auf die Aufenthaltsqualität und das Image des umliegenden Stadtteils aus.

Plattform Hotel Kunst: Expertise in der Transformation leerstehender Gebäude
Die Plattform Hotel Kunst hat sich als spezialisierte Initiative einen Namen gemacht, wenn es um die künstlerische Zwischennutzung und Transformation leerstehender bzw. ungenutzter Immobilien geht. Mit einem umfassenden Portfolio an erfolgreichen Projekten verbindet die Organisation kulturelle Intervention mit städtebaulicher Aufwertung. Der Fokus liegt dabei auf der Schaffung temporärer Kunsträume, die sowohl ästhetischen als auch gesellschaftlichen Mehrwert generieren.


Bisherige Projekte haben gezeigt, dass die temporären Kunstinterventionen oft als Katalysator für eine nachhaltige Immobilienentwicklungen wirken können. Sie schaffen Aufmerksamkeit, verändern die Wahrnehmung problematischer Orte und können so den Weg für langfristige Lösungen ebnen. Die Plattform versteht sich dabei als Vermittlerin zwischen Eigentümern, Behörden, Künstlern und der Öffentlichkeit.

Der Künstler TABBY: Wiens Antwort auf Banksy
TABBY hat sich in den letzten Jahren als eine der markantesten Stimmen der österreichischen Street-Art-Szene etabliert. Oft als „Banksy von Wien“ bezeichnet, verbindet der Künstler technische Brillanz mit gesellschaftskritischen Botschaften und einem unverwechselbaren visuellen Stil. Seine Werke finden sich sowohl im öffentlichen Raum als auch zunehmend in renommierten Galerien und Kunstinstitutionen.




Künstlerischer Stil
TABBYs Arbeiten zeichnen sich durch eine kraftvolle Kombination aus Schablonentechnik, Freihandmalerei und collagenartigen Elementen aus. Seine Farbpalette ist oft kontrastreich und lebendig, während die Motive zwischen realistisch und symbolisch changieren. Diese visuelle Zugänglichkeit macht seine Kunst für ein breites Publikum verständlich, ohne an inhaltlicher Tiefe zu verlieren.

Nationale und internationale Anerkennung
Nach anfänglicher Anerkennung in der lokalen Street-Art-Szene hat TABBY inzwischen internationale Reputation erlangt. Seine Werke wurden in Ausstellungen in Hamburg, Tokio und Wien gezeigt. Die letzte Einzelausstellung bei Hotel Kunst wurde von , der Kritik hochgelobt und zog tausende Besucher an. Diese wachsende Bekanntheit verleiht dem geplanten Projekt zusätzliche Strahlkraft.

Das künstlerische Konzept für den APA-Turm – ein Symbol für die Presse- und Meinungsfreiheit
Das von TABBY entwickelte Konzept für die Fassadengestaltung des ehemaligen APA-Turms geht weit über eine reine Verschönerungsmaßnahme hinaus. Es handelt sich um eine tiefgründige künstlerische Intervention, die sowohl ästhetisch überzeugt als auch inhaltlich perfekt mit der Geschichte des Gebäudes korrespondiert. Im Zentrum des Entwurfs steht das kraftvolle Bild einer stilisierten Frau mit Kamera – ein vielschichtiges Symbol, das verschiedene Bedeutungsebenen vereint, aber vor allem ein Zeichen für die Pressefreiheit und in weiteren Sinne für die Meinungsfreiheit – ein bedrohtes Gut in der heutigen Zeit.

Historischer Bezug
Die Gestaltung nimmt direkten Bezug auf die Vergangenheit des Gebäudes als Sitz der Austria Presse Agentur. Die Darstellung verweist auf die journalistische Tradition und würdigt die Bedeutung des Bauwerks als einstiges Zentrum der Nachrichtenverbreitung, ohne dabei in nostalgische Verklärung zu verfallen.
Symbol für Meinungsfreiheit
Die Figur mit der Kamera steht symbolisch für einen der Grundpfeiler demokratischer Gesellschaften: die Presse- und Meinungsfreiheit. Sie verkörpert den neugierigen, kritischen Blick auf die Welt, der für eine funktionierende öffentliche Meinungsbildung unerlässlich ist. Das Motiv transformiert den Turm in ein Mahnmal für dieses zentrale Grundrecht.
Ästhetische Gestaltung
In der visuellen Umsetzung setzt TABBY auf eine optimistische, freundliche Farbgebung, die in starkem Kontrast zur aktuellen grauen Tristesse des Gebäudes steht. Die lebendige Bildsprache macht den Turm zu einem positiven Blickfang an der Einfahrt nach Döbling und erzeugt eine einladende Atmosphäre im Stadtbild.
Urbanistische Dimension
Durch die künstlerische Intervention wird der Turm von einem problematischen „Schandfleck“ zu einem markanten Orientierungspunkt und identitätsstiftenden Element im Stadtbild. Die Gestaltung trägt zur visuellen Aufwertung des gesamten Stadtraums bei.
In einer Zeit, in der die Bedeutung unabhängiger Medien und freier Meinungsäußerung global immer wieder in Frage gestellt wird, setzt Wien mit diesem Projekt ein deutliches Zeichen für diese fundamentalen demokratischen Werte – und das an einem Ort, der historisch eng mit der Medienlandschaft verbunden ist.

Ein transformativer Impuls für Wien
Das vorgestellte Konzept zur Transformation des ehemaligen APA-Turms repräsentiert ein Gesamtprojekt, das auf mehreren Ebenen wirkt. Es verbindet künstlerische Exzellenz mit inhaltlicher Tiefe und praktischer Machbarkeit. Der temporäre Charakter des Projekts kommt der besonderen Situation des Gebäudes entgegen und ermöglicht eine kreative Zwischennutzung, ohne langfristige Entscheidungen über die Zukunft des Standorts zu präjudizieren.
Für die Stadt Wien und insbesondere den Bezirk Döbling bietet das Projekt die Chance, einen problematischen urbanen Leerstand in einen temporären kulturellen Hotspot zu verwandeln. Die positive visuelle Wirkung verbessert nicht nur das Stadtbild an einer wichtigen Einfahrtsstraße, sondern trägt auch zur kulturellen Positionierung des Bezirks bei.
Das starke inhaltliche Statement für Pressefreiheit unterstreicht zudem Wiens Rolle als Stadt mit demokratischem und humanistischem Grundverständnis.
Contact:
Hotel Kunst
André Dietrich
mail: andre.dietrich@hotekunst.com
phone: +43 677 63 53 4887